Inhalt
Seit 2016 richtet das Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU) der Universität Hamburg jährlich die Aktionstage Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg aus, um mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm die Aktivitäten im Bereich Forschung, Lehre und Betrieb an der Universität sichtbar zu machen. Die Aktionstage stehen im Kontext der vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) ausgerufenen Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Ziel der Aktionstage ist es, sowohl einen Überblick über die Vielfalt des Themas Nachhaltigkeit als auch Einblicke in spezielle Nachhaltigkeitsbereiche zu geben.
Kontext
Die Aktionstage Nachhaltigkeit werden vom Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU) an der Universität Hamburg ausgerichtet. Das KNU hat das Ziel, zur Entwicklung und Gestaltung der Universität Hamburg als einer „University for a Sustainable Future“ beizutragen und darüber hinaus auch Impulse für eine Nachhaltigkeitstransformation des Hochschulsystems allgemein zu geben. Das KNU wirkt als wissenschaftliches Netzwerk an der Universität Hamburg und ist Innovationslabor sowie Inkubator für neue Ansätze, Konzepte, Verfahren und Methoden im Nachhaltigkeitskontext. Die Aktionstage plant und veranstaltet das KNU mit zahlreichen weiteren Akteur_innen der Universität Hamburg wie beispielsweise der Studierendeninitiative oikos Hamburg e.V., der AG BNE und der Stabsstelle Gleichstellung.
Ziele
Ziel der Aktionstage ist es, die Aufmerksamkeit an der Universität Hamburg und darüber hinaus für Aktivitäten nachhaltiger Entwicklung zu schärfen und die vielfältigen Perspektiven und Initiativen sichtbar zu machen. Folgende Unterzielstellungen werden damit verfolgt:
- Schaffung von Aufmerksamkeit bei den Mitgliedern der Universität Hamburg für das Thema Nachhaltigkeit und dessen Relevanz
- Aufzeigen praktischer Anknüpfungspunkte zur Verankerung von Nachhaltigkeit in der eigenen Arbeit
- Transfer von Nachhaltigkeitsaktivitäten und Forschungsergebnissen zum Thema Nachhaltigkeit in die Stadt Hamburg und darüber hinaus
- Vermittlung von Impulsen und Ideen zur Verankerung von Nachhaltigkeit im Alltag
Die Aktionstage Nachhaltigkeit haben dabei einen inhaltlichen Bezug zu den Sustainable Development Goals (SDGs):2017 wurden beispielsweise Themen wie Fair Trade, Intensivlandwirtschaft und ihre Alternativen, BNE oder Diversity im Rahmen von Workshops, Vorträgen und Aktionen vorgestellt und reflektiert.
Ein methodischer Bezug zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (NE) besteht in der Ausgestaltung der Aktionstage: Alle Mitglieder der Universität Hamburg sind dazu eingeladen, die Tage nicht nur zu besuchen, sondern aktiv mitzugestalten und gemeinsam Veranstaltungen zu planen. Außerdem sollen die Veranstaltungen möglichst vielfältige Perspektiven einbinden, interdisziplinär gestaltet werden und alle Gruppen der Universität erreichen.
Strukturen und Inhalte
Kern der Projektreihe ist eine siebentägige Veranstaltungswoche, die – immer zeitgleich mit den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit, jährlich ausgerufen durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung vom 30.05. bis zum 05.06. – stattfindet. In dieser Woche werden zu verschiedenen Themenblöcken Veranstaltungen und Aktionen angeboten. 2017 gab es beispielsweise Veranstaltungen zu den Themenschwerpunkten „Nachhaltige Hochschule – Nachhaltige Gesellschaft“, „Recycling – Upcycling“, „Ökologische Nachhaltigkeit“, „Nachhaltigkeit in der Lehre“, „Gesundheit“ und „Diversity“. So soll die Bandbreite des Begriffs „Nachhaltige Entwicklung“ dargestellt und konkretisiert werden, aber auch das spezifisch universitätsinterne Nachhaltigkeitsverständnis diskutiert und fundiert werden.
Im Vorfeld finden Vorbereitungstreffen zu den Aktionstagen statt, organisiert durch das KNU, und im Nachhinein wird eine differenzierte Berichterstattung und Dokumentation der Tage auf der Webseite des KNU zur Verfügung gestellt. Studierende sind aktiv in die Projektreihe eingebunden und haben die Möglichkeit, Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit vorzuschlagen und zu organisieren. Themen, Formate und Zielstellungen können dabei frei gewählt werden und die Veranstaltungsorganisation wird ggf. finanziell unterstützt. Ferner wird die Veranstaltung der Tage im studentischen Team des KNU (Vernetzungsplattform für KNU-geförderte studentische Projekte und Interessierte) diskutiert und das Team fungiert als ein Ideen- und Impulsgeber.
Ergebnisse
2016 wurden 29 Veranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug während der Aktionstage angeboten (zehn davon von Studierenden oder studentischen Initiativen organisiert) und etwa 600 Mitglieder der Universität Hamburg erreicht. 2017 wurden 31 Veranstaltungen angeboten (sechs davon von Studierenden oder studentischen Initiativen organisiert) und ebenfalls ca. 600 interne und externe Personen erreicht. So werden durch die Aktionstage Nachhaltigkeit zahlreiche Studierende und Mitarbeitende an der Universität Hamburg sowie Bürger_innen auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam und lernen die vielfältigen Facetten des Themas kennen. Neben Wissen rund um Nachhaltigkeitsforschung und Nachhaltigkeitsprojekte an der Universität Hamburg werden so auch der inter- und transdisziplinäre Austausch sowie der Austausch über Statusgruppengrenzen hinweg gefördert.
Implementierungsstrategie
Meilensteine
Begünstigende Faktoren
- Unterstützend für die Aktionstage wirken insbesondere engagierte Akteur_innen an der Universität Hamburg, die bereits im Nachhaltigkeitskontext aktiv sind und Veranstaltungen innerhalb der Aktionstage anbieten (insbesondere Studierendenorganisationen, Forschende und Lehrende sowie Kolleg_innen aus der Verwaltung wie der Stabsstelle Gleichstellung oder dem KNU-Team „Campus & Verwaltung“)
- Das KNU in der Funktion der Gesamtkoordination (Initiator und Kapazitätsinput)
- Das KNU wird ferner durch das Präsidium sowie die Präsidialverwaltung der Universität Hamburg bei der Durchführung der Aktionstage Nachhaltigkeit inner-organisationell unterstützt:
- Die Universität Hamburg macht in relevanten Kanälen (Webseite, Newsletter, Social Media, Brief des Präsidenten und der für Studium und Lehre verantwortlichen Vizepräsidentin) darauf aufmerksam.
- Die Beschäftigten können in der Aktionswoche vier Stunden ihrer Arbeitszeit nutzen, um die Tage zu besuchen.
- So sind die Tage in die Hochschulstruktur eingebunden und sollen jährlich wieder unter der Einbindung möglichst vieler Hochschulmitglieder stattfinden, um einen Transfer von Nachhaltigkeitsinhalten zu ermöglichen und zu verstärken.
Herausforderungen
- Hoher zeitlicher Aufwand für die Organisation der Tage
- Hochschulmitglieder zur Teilnahme zu motivieren, insbesondere Personen, die noch keinen Nachhaltigkeitsbezug haben, stellt eine Herausforderung dar und soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden
- Die Bewerbung der Veranstaltungen an den zahlreichen, über die Stadt verteilten Standorten der Universität Hamburg ist aufwendig
- Es können nicht an allen Standorten der Universität Hamburg Veranstaltungen angeboten werden; so fanden die Aktionen 2016 und 2017 insbesondere auf dem zentralen Campus statt und auch die teilnehmenden Studierenden kamen insbesondere aus Fächern, die an den zentralen Standorten angesiedelt sind
Erfahrungsbericht
Die bisher veranstalteten Aktionstage Nachhaltigkeit wurden in der Universität Hamburg sehr positiv aufgenommen: Besucher_innen der Tage nutzen die Gelegenheit, um sich über Fächer- und Abteilungsgrenzen hinweg zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen und miteinander in Dialog zu treten – in einen Dialog über die Nachhaltigkeitsausrichtung der Universität Hamburg sowie die Zukunft unserer Gesellschaft vor dem Hintergrund der „Grand Challenges“. Zahlreiche Personen meldeten zurück, dass sie Anknüpfungspunkte zum Thema Nachhaltigkeit für ihre Arbeitsbereiche fanden.
Anfang 2018 startete das Organisationsteam die Planung für die Aktionstage Nachhaltigkeit 2018 mit einer Telefonkonferenz mit Mitgliedern anderer Hochschulen, die ebenfalls Aktionstage Nachhaltigkeit – so oder in ähnlicher Form – veranstalten. Themen der Telefonkonferenz waren Zielgruppen der Aktionen, angebotene Veranstaltungsformate, Werbung und Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung sowie Möglichkeiten, zu kooperieren.
Kernprinzipien
- Eröffnet vielfältige Perspektiven auf das Thema Nachhaltigkeit
- Statusgruppenübergreifende Zusammenarbeit und offen für alle Hochschulmitglieder sowie interessierte Bürger_innen
- Inter- und (z.T.) transdisziplinär
- Bezug zu den SDGs durch inhaltliche Fokussierung auf SDG-relevante Themen
- Bezug zum WholeInstitution Approach durch Betrachtung von Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb
- Jährlich wiederkehrend und institutionalisiert durch das KNU
- Einbindung von Studierenden