In den letzten Wochen waren die Wandercoaches des aktuellen Jahrgangs sehr fleißig: Es haben bereits zehn Coachings an verschiedenen Hochschulstandorten stattgefunden. Das gehört berichtet und gefeiert!
An Hochschulen in Stuttgart, Hohenheim, Darmstadt, Passau, Ludwigsburg, Karlsruhe, Rottenburg, Heidelberg und Ulm fanden im Dezember 2016 und Januar 2017 Wandercoachings statt. Die vom Projektteam „Zukunftsfähige Hochschulen gestalten“ ausgebildeten Coaches haben in wechselnden 2-er-Kombinationen Hochschulinitiativen besucht und mit ihnen je ein Wochenende lang intensiv gearbeitet. Doch was ist dieses Wandercoaching und wie läuft es eigentlich ab, fragt Ihr Euch?
Zunächst melden sich die Gruppen hier auf der plattform n an, denn hier passiert der erste Schritt des Coachings: die Online-Aufwärmphase mit Anregungen zu nachhaltiger Entwicklung, transformativer Wissenschaft, Nachhaltigkeits-Akteuren und Good-Practices der nachhaltigen Entwicklung an Hochschulen. Außerdem werden Fragen zum eigenen Nachhaltigkeitsverständnis und Wünsche für das Coaching gesammelt. Am Ende der Aufwärmphase sind die Gruppen gut auf das Coaching-Wochenende vorbereitet und außerdem mit der Plattform vertraut.
Es folgte jeweils das Highlight: das Coaching-Wochenende voller Inspiration, Reflexion und Motivation am Hochschulstandort der jeweiligen Gruppe. Dort wird methodisch kreativ vorbereitet und reflektiert an Gruppenprozessen, Projektplanung und der eigenen Vision einer nachhaltigen Hochschule gearbeitet.
Und was sind nun die konkreten Themen und Ergebnisse der diesjährigen Coachings?
Mit einem Reflexionsprozess zu eigenen und Gruppen-Kompetenzen hin zu der Entwicklung von einer Vision der eigenen Hochschule in nachhaltiger Entwicklung, Wissensaustausch zu verschiedenen Ansätzen von Nachhaltigkeit und verschiedenen Möglichkeiten, sich an der Hochschule dafür einzusetzen (Lehre, Forschung, Betrieb, Governance) ging es in den meisten Fällen los. Bevor die Gruppen dann unter Anleitung der Coaches z.B. an den internen Kommunikationsprozessen, einer größeren Sichtbarkeit der Gruppe an der Hochschule, der Einbindung neuer Mitglieder, der Evaluation bestehender Projekte sowie der Ausarbeitung von Projektideen tüftelten – je nach Bedürfnis und Herausforderungen der Gruppe.
Herausgekommen sind viele Verbesserungsideen für die eigene Gruppenarbeit: Wie strukturieren wir unsere Gruppentreffen? Was sind unsere gemeinsamen Kommunikationsregeln? Wie teilen wir unsere Arbeit gerecht untereinander auf? Ebenso wie eine gehörige Portion Selbsterkenntnis: Was kann ich eigentlich gut und bringe ich in die Gruppenarbeit ein? Welche Rolle nehme ich in der Gruppe ein? Was ist meine Motivation für mein Engagement? Sowie last but not least viele – teilweise konkrete, teilweise utopische – Projektideen in den Bereichen Lehre, Betrieb und Governance: ein Auto-freier Tag an der Hochschule, die Idee eines „Essbaren Campus“ oder einer „Wilden Wiese“ auf dem Campus mit Informationstafeln zu Biodiversität, ein ASQ-Modul oder eine Ringvorlesung zu Nachhaltigkeit, ein Studium Oecologicum sowie Planungen für perspektive n perspektive-n-Veranstaltungen oder ein erster Aufschlag für ein Konzeptpapier für nachhaltige Hochschulen. Im Raum Stuttgart ist konkret die Idee einer Vernetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen an verschiedenen Hochschulen durch einen regelmäßigen „Grünen Tisch“ entstanden. Die Coaches standen in diesem kreativen Prozess mit Projektmanagement-Methoden (CANVAS, Roadmap, Projektsteckbrief) sowie ihren eigenen Erfahrungen zur Seite.
Gerade starten wie die zweite Runde des diesjährigen Wandercoachings, es haben sich bereits viele Gruppen beworben, von denen einige nun im Sommersemester in den Genuss eines Coaching-Wochenendes kommen werden. Zum Ende des Sommersemesters findet das alljährliche Vernetzungstreffen aller gecoachten Gruppen, Coaches und netzwerk-n-Aktiven statt – dieses Jahr vom 22.-25.6.2017 auf der Burg Lutter. Wir freuen uns bereits drauf und sind gespannt, welche der Projektideen dann bereits in der Umsetzungsphase sind!