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Wie sich 20 Studierende aus Belarus und Deutschland in Moldawien trafen

The latest summer school ever

Mit dem Projekt „Mutual Challenges Mutual Responsibilities“ haben sich netzwerk n e.V. und unsere Partnerorganisation aus Belarus die Aufgabe gestellt, einen interkulturellen Studierendenaustausch durchzuführen.  Wir hätten keinen besseren Zeitpunkt wählen können als einen Sommer, in dem die weltweite Pandemie immer noch das öffentliche Leben einschränkt und ein illegitimer autokratischer Herrscher die belarusische Zivilgesellschaft praktisch auslöscht. Trotz dieser Widrigkeiten haben wir einen Weg (und vor allem einen Ort!) gefunden, ein on-site Event für unsere engagierten Studierenden zu organisieren.

Ende Oktober 2021 packten also 20 Studierende ihre Taschen und trafen sich in Moldawien.

Die Republik Moldau, so der offizielle Name, liegt im Südwesten Europas, zwischen Rumänien und der Ukraine. Die ehemalige Sowjetrepublik ist vor allem für ihren Weinanbau bekannt. Bei einem Ausflug in das Bauernmuseum in Molovata Noua haben wir uns von der Qualität des Weines überzeugen können. Außerdem haben die Teilnehmenden und das Team einen Einblick in die Kultur und Praktiken der moldawischen Landbevölkerung gewinnen können.

Generell stand die Summer School unter dem Zeichen des kulturellen Austausches. An je einem Abend stellten die Teilnehmenden landestypisches Essen, Bräuche und Spiele ihren Kommiliton*innen aus den jeweils anderen Ländern vor. Es wurde Stuhltanz gespielt, belarusische Kartoffelpuffer (Draniki) gegessen und die gegenseitigen Saunier Gewohnheiten bestaunt.

Die große Lehrerfahrung für Teilnehmende und Teamer*innen war, wie viele Gemeinsamkeiten es doch in beiden Ländern gibt. In beiden Küchen spielt die Kartoffel eine wichtige Rolle. In beiden Ländern wünschen sich die Studierenden von ihrer Universität hinreichend auf das kommende Arbeitsleben vorbereitet zu werden. Und in beiden Ländern sehen sich junge Menschen unter anderem mit einem schwierigen Wohnungsmarkt, sowie wenig Repräsentation in der Politik konfrontiert.

Die Woche über haben die Teilnehmenden in verschiedenen Workshop Formaten die Schwierigkeiten im Studentischen Leben identifiziert, sortiert, verschiedene Lösungsidee kennengelernt und am Ende mit dem Entwurf eines Ressource Centers begonnen. Diese Online-Plattform bietet den Teilnehmenden die Chance auch nach Beendigung des Projektes in Kontakt zu bleiben. Gemeinsam werden sie Treffen und Veranstaltungen organisieren, um einen weiteren Austausch zwischen belarusischen und deutschen Studierenden zu fördern.

Wir möchten Sie, liebe*r Leser*in, gerne ermutigen, auf der Plattform vorbeizuschauen und aktiv zu werden!
www.plattform-n.org/project/resource-center/

Wie wertvoll der Austausch zwischen Studierenden verschiedener Länder ist, lässt sich am besten in einer kleinen Anekdote aus der Summer School verdeutlichen:
Es war an Tag 2 oder 3, die Teilnehmenden hatten sich den Nachmittag über intensiv mit den identifizierten Problemen auseinandergesetzt und stellten grad die Ergebnisse vor.
Und auf einmal ging das Licht in Seminarraum!
Während die Deutschen Studierenden noch kreischten, tuschelten oder einfach verdutzt durch die Gegend guckten, hatten ihre Belarusischen Kommiliton*innen schon längst die Handy-Taschenlampen angeschaltet und fuhren mit der Präsentation fort.

Die plötzliche Dunkelheit lag an einem kurzen Stromausfall. Das passiert häufiger in Moldawien und eben auch in Belarus.

Wir sehen also, trotz aller festgestellter Gemeinsamkeiten sehen sich die Studierenden doch auch ganz individuellen Problemen gegenüber. Durch einen Austausch können sie die Bewältigungsstrategien ihrer Internationalen Kommiliton*innen kennenlernen und im besten Falle auf die eigenen Probleme anwenden.

Nach 5 inhaltvollen Tagen ging unsere Latest Summer School Ever im idyllischen kleinen Molovata Noua zu Ende.
Wir bedanken uns bei den Teilnehmenden für ihre Begeisterungsfähigkeit und ihr Engagement und bei der Unterkunft für die umwerfende Gastfreundschaft.

Um die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten, zeigen wir keine Bilder mit erkennbaren Personen.

Bildbeschreibungen

Erste Zeile: Am Ende einer vollen Woche (Bild 3) war klar, dass das Resource ein sicherer Ort im virtuellen Raum sein soll (Bild 4), in dem sich Studierende aus beiden Ländern austauschen können & gehört werden (Bild 1, 2)
Zweite Zeile: Die herbstliche Atmosphäre in Molovata Noua zeigte sich uns mal sonnig (Bild 6), mal mystisch neblig (Bilder 5, 7 &8)
Dritte Zeile: Zur Entspannung konnten wir entweder den Blick über die Tyra schweifen lassen (Bilder 9 & 10) oder uns mit unserem vierbeinigen Begleiter vergnügen (Bild 11)