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Wie können wir nachhaltig transformativ wirken?

Das netzwerk n auf dem IPU Kongress auf der Burg Ludwigstein

Vom 22. – 25. November 2018 fanden etwa 100 Teilnehmende den teils herausfordernden Weg zur mittelalterlichen Burg Ludwigsstein im mystischen und zeitweise nebeligen Kaufunger Wald bei Witzenhausen. Denn die IPU (Initiative Psychologie im Umweltschutz) lud zum 52. Kongress, zu dem viele Psycholog*innen und an der Umweltpsychologie Interessierte zusammenkamen, um sich mit dem Wandel in der Welt aus dem Ansatz des individuellen Umweltverhaltens zu beschäftigen. Die große Frage stand im Rittersaal: Wie können wir nachhaltig transformativ wirken?

Aber zunächst interessiert uns: Was macht das netzwerk n auf dem IPU-Kongress? Tatsächlich gibt es eine langjährige wechselseitige Verknüpfung zwischen den zwei Vereinen, die unter anderem im von Wandercoaches geprägten Wandelwerk ersichtlich wird. Der IPU-Kongress selbst war überwiegend studentisch und teilweise wissenschaftlich geprägt und brachte dadurch die Berührungspunkte und Verknüpfungen zwischen dem netzwerk n und den IPUs zum Vorschein. So zeigten die Tage auf der Burg wie sich das netzwerk n in einem von der IPU geschaffenen Rahmen an den unterschiedlichsten Punkten immer wieder einbringen und präsent sein kann und für einen Austausch an Methoden und Ansätzen zur universitären Nachhaltigkeitstransformation sorgt.

Eine Antwort zur Stärkung und Erhaltung der persönlichen transformativen Kraft lag unter anderem in der erfahrenen Selbstwirksamkeit. In der wissenschaftlichen keynote am Freitagmorgen fungierte das netzwerk n dabei als Beispiel für kollektive Wirksamkeitserfahrung: So teilen wir laut Definition die Überzeugung, durch gemeinsame Anstrengung ein Gruppenziel erreichen zu können, nämlich die Hochschulen gesamtinstitutionell zu transformieren. Anschließend durften alle Kongressteilnehmenden einen ersten Blick auf die vorläufigen Forschungsergebnisse der Wandercoachingevaluation werfen. Und wir sahen, dass es gut war. Denn: der Ansatz des peer-to-peer empowerments von Nachhaltigkeitsinitiativen scheint signifikant die wahrgenommene Selbstwirksamkeit der teilnehmenden Studierenden zu stärken. Woupwoup! Bei der anschließenden Fishbowl-Diskussion kam passend dazu Nathalie als erfahrene Wandercoachin zu Wort: Was hatte sie für Wirksamkeitserfahrungen in ihrem Nachhaltigkeitsengagement als Coachin? Und wie unterscheiden sich diese Erfahrungen zu jenen im Nachhaltigkeitsaktivismus bzw. in der –wissenschaft?  Micha moderierte diese Diskussion routiniert und wortgewandt, frei nach perspektive n Format.

Und weiter ging es mit Elementen der nachhaltigen Hochschultransformation. Auf dem Markt der Initiativen präsentierten wir unsere Materialien und die methode n ging „weg wie warme Semmeln“. In zwei Workshops wurden dann ihre methodischen Inhalte näher beleuchtet. So arbeiteten Nick, Micha und Leonie mit ihren Workshopteilnehmenden zu Strategien für herausfordernde Gruppenprozesse, während Laura Raum schuf für Reflexion und Austausch zu  den verschiedenen Phasen in Gruppen. Auch duften die klassischen netzwerk n Pausenfüller und Aufwärm-WUPs nicht fehlen. So erfuhr der Burghof nicht nur herbstlichen Nieselregen, sonder auch viele springende Lieblingspilze, kreative Bewegungen und Austausch zu Fragen wie „Was ist eigentlich Umweltschutz?“.

Die weiteren Workshops und Open Spaces in Pagenzimmer, Rittersaal oder Landgrafenzimmer gaben Raum für Diskussionen, Erfahrungsaustausch und Input zu einer Bandbreite von Themen: von Tiefenökologie, zu Fliegen im Wissenschaftsbetrieb über Einstiegsworkshops zur Umweltpsychologie konnte man seine Lieblingsthemen finden. Mit der rundum veganen Verpflegung und abendlichem Kaminfeuerrunden ließ der Kongress wenige Wünsche offen. Und der Rückblick auf die vier Tage zeigt abermals, dass die IPU und das netzwerk n über ihr jeweiliges universitäres Nachhaltigkeitsengagement viele Schnittstellen haben, durch die sie sich gut ergänzen sowie gegenseitig inspirieren. Ein gutes Fundament für eine weiterhin stetige und lebendige Zusammenarbeit.

Ein Gastbeitrag von Leonie Schröpfer