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regio n Treffen Saarland und Rheinland-Pfalz auf der kn20

Wir können es kaum erwarten

Never doubt that a small group of people can change the world – indeed, it is the only thing that ever has.

Margarete Mead

Auf der konferenz n 2020 ergab sich am Samstag wieder die Möglichkeit, in unseren Regionalgruppen zusammen zu kommen. In den vergangenen Monaten hatten sich bereits zwei Arbeitsgruppen innerhalb unserer Vereinigung der Hochschulgruppen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland gebildet, die sich auch einiges zu berichten hatten.

In der ersten Gruppe kümmerten sich die fleißigen Studierenden um die Organisation einer überregionalen und digitalen Nachhaltigkeitswoche, die von Ende November bis Anfang Januar (30.11-4.12.) stattfinden sollte. Dafür entstand eine eigene Webseite sowie ein eigener Instagram-Kanal, die beide bespielt wurden. An jedem Tag der Nachhaltigkeitswoche stand ein anderes der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) im Vordergrund. In einer Umfrage konnten interessierte Personen zuvor abstimmen, welche Themen sie am meisten interessierten. Am meisten Menschen wählten „Nachhaltigen Konsum und Produktion“, dicht gefolgt von „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Auch „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ wurde als eines der Themen auserwählt, genauso wie „Keine Hungersnot“. Das große Interesse an ökologischen Themen spiegelte sich auch im fünften SDG, „Erneuerbare Energien“, wieder. Unsere Veranstaltungen orientierten sich an dem Prinzip, Einblicke in die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele innerhalb unserer Region zu geben, aber gleichzeitig auch den Bezug zum globalen Maßstab zu bewahren. An jedem Tag konnten sich die Besucher:innen über Aspekte der Nachhaltigkeit in ihrer unmittelbaren Umgebung in Form von Projekten informieren, die globalen Maßstäbe wurden in Vorträgen behandelt. Nachhaltiges Handeln und praktische Tipps waren direkt in Workshops zu erleben. Buchvorstellungen rundeten das Programm ab.

In der zweiten Gruppe, von uns noch liebevoll „Green-Office-Etablierungsstrategie“ genannt (ein offenes To-Do ist die Umbenennung unseres Namens…), befassten wir uns mit den Möglichkeiten, uns gegenseitig bei der Verankerung von Nachhaltigkeit an unseren Hochschulen zu unterstützen. Im Frühjahr hatten wir dazu schon einen gemeinsamen Offenen Brief an die Landesregierung Rheinland-Pfalz geschrieben und um eine deutliche Positionierung im Landeshochschulgesetz gebeten. Die Landesastenkonferenz Rheinland-Pfalz unterstützte unser Vorhaben im Anschluss ebenfalls mit einer Positionierung. Wir halten weiterhin Kontakt mit den hochschulpolitischen Sprecher:innen der verschiedenen Parteien und versuchen, auch in öffentlichen Veranstaltungen Druck auf die gewählten Vertreter:innen auszuüben.

Nun wollten wir unsere Vorhaben nochmal etwas weiter fassen und eine Vision entwickeln: Wie soll eine nachhaltige Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz und dem Saarland aussehen? Um das herauszufinden, befassten wir uns mit beispielhaften Projekten an unseren eigenen Hochschulen. Nachdem wir diese gesammelt hatten, bekam jede Kleingruppe die Aufgabe, diese im großen Maßstab zu skalieren. Es entstanden Ideen für einen verbindenden, bundeslandweiten Campusgarten mit eigenem Schnellradweg sowie gemeinsamen Projekten für die Public Climate School. Wir sprachen sehr intensiv über die Möglichkeiten, den Bereich „Ernährung“, beziehungsweise „Mensa“, als nächstes in unserer Gruppe gemeinsam anzugehen. Dafür ließen sich beispielsweise die Studierendenwerke nutzen, die sich oftmals sehr kooperativ gezeigt hatten. Generell bestand unsere Vision für mehr Nachhaltigkeit in der Mensa darin, weg von täglichem Angebot von Fleisch hin zu mehr veganen Angeboten zu kommen, einen Fokus auf regionale und saisonale Produkte zu legen, sowie biologischen Anbau und der Beschaffung von Fair Trade Produkten zu fördern.

Generell besteht bei uns der Wille, sich weiter zusammen zu schließen und gemeinsame Positionierungen zu erarbeiten, da wir mit einer Handvoll von Personen einen Großteil der Hochschulen in unseren beiden Bundesländern abdecken. Wir halten zusammen trotz Corona und Online-Treffen. Wir fantasieren aber auch fleißig davon, dass wir uns – wenn die Lage es zulässt – auch mal in Präsenz treffen. Dafür haben wir schon den Umwelt Campus Birkenfeld, quasi unseren „Regionalstolz“ im Feld der nachhaltigen Hochschulen, im Blick. Die meisten von uns haben jetzt seit einem Dreivierteljahr zusammengearbeitet, ohne sich jemals in echt gesehen zu haben. So war das bestimmt nicht gedacht mit den Regionaltreffen, aber wir holen das nach. Unsere lebhafte Gruppe hat Resilienz gegenüber der Pandemie bewiesen und wir freuen uns auf das, was kommt.