netzwerk n e.V. bei der 6. Internationalen Degrowth Conference in Malmö vom 21. bis 25. August
Ende August trafen im schwedischen Malmö verschiedenste Akteure zusammen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen für eine ökologisch-sozial gerechte Gesellschaft einsetzen. Die über 700 Teilnehmenden sammelten sich unter dem Dach der 6. Internationalen Degrowth Konferenz, die dieses Jahr den Titel „Dialogues in turbulent times“ trug – und diesem durchaus gerecht wurde. Über lokale Aktivist_innen für ein weltoffenes Malmö, Wissenschaftler_innen aus aller Damen und Herren Länder, die zu verschiedenen Aspekten des Postwachstumsthemas forschen bis hin zu interessierten Studierenden aus dem benachbarten Lund (oder auch aus Berlin, wie unser Vorstandsmitglied Josef von der HU Berlin) und von NGO-Vertreter_innen bis hin zu Besucher_innen des Folkets Park, in dem die Konferenz stattfand – eine bunte Mischung Engagierter traf die fünf Tage im südlichen Schweden zusammen.
Dementsprechend gab es auch ein breites Angebot an Konferenzbeiträgen: Von wissenschaftlichen Fachbeiträgen, über partizipative Workshops und Podiumsdiskussionen bis hin zu Theater- und Aktionsworkshops. Den Abschluss der Konferenz bildete eine Demonstration durch Malmö.
Gerade diese spannende Mischung von Personen und Beiträgen, die auch typisch für die Konferenzen der letzten Jahre war, ermöglichte sehr interessante Gespräche und Diskussionen, um Visionen einer nachhaltigen Gesellschaft weiterzuentwickeln. Die Konferenz hatte mit den anstehenden Parlamentswahlen in Schweden und dem drohenden Rechtsruck eine ganz reale politische Herausforderung vor Augen, an der sich der ‚Dialog in turbulenten Zeiten‘ kontrovers führen ließ. Hinzu kam, dass vielen Teilnehmer_innen, gerade auch aus Schweden, der zurückliegende extrem warme und trockene Sommer die Dringlichkeit eines effektiven Klima- und Umweltschutzes unter gleichzeitiger Gestaltung einer sozial gerechten Gesellschaft nochmals vor Augen geführt hat.
Für das netzwerk n war der Austausch mit zahlreichen Akteuren aus und über das Hochschulspektrum hinaus sehr interessant – so konnten wir u. a. mit interessierten Studierenden aus Estland reden, die das Thema Nachhaltigkeit an ihren Hochschulen stärken möchten. Insgesamt waren wir positiv überrascht davon, wie viele Wissenschaftler_innen und Studierende aus wie vielen Ländern sich für das Thema Postwachstum interessieren, dazu forschen und sich weiterbilden möchten. Das stellt auf jeden Fall eine Grundlage auch für nachhaltige Entwicklungen an den Hochschulen vor Ort dar. Auch wenn oftmals die Debatten rund um nachhaltige Hochschulen und die Etablierung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) doch immer noch parallel zu denen zu Postwachstum und Degrowth verlaufen – wir als netzwerk n sind in beiden präsent und denken sie zusammen. Wir freuen uns immer wieder über die Gelegenheit, unseren Horizont zu erweitern und die Debatten aufeinander zu beziehen!
Ein Gastbeitrag von Josef Kaiser