Studierende gestalten nachhaltige Hochschulen – digital unterstützt?!
Die Campus Innovation 2019 & Konferenztag/U15 Dialog zur Zukunft universitärer Lehre in Hamburg stand im November 2019 unter dem Motto “Nachhaltigkeit und Digitalisierung”. Als Vertreterinnen für die studentische Perspektive waren Leonie und Eva mit dabei. (Hierzu gibt es auch ein tolles Interview von den beiden).
Gleich zur Begrüßung wurde deutlich gemacht, warum die Studierenden zu Recht ihren Platz in den Keynotes einer Konferenz fanden: Die Innovationskraft studentischer Projekte wurde betont. Die Vizepräsidentin Studium und Lehre der Universität Hamburg, Prof. Dr. Susanne Rupp, sprach sich dafür aus, dass für derartige Projekte mehr Möglichkeiten im Studium geschaffen werden sollte. Aus der zukünftigen Lehre, da waren sich alle Redner*innen der Begrüßungsworte einig, seien digitale Lösungen nicht mehr wegzudenken. Digitalisierung könne lebenslanges Lernen unterstützen und mit Nachhaltigkeit zusammenbringen. Die zentrale Rolle der Digitalisierung zeige sich als Gegenstand der Lehre, in den Methoden, als Werkzeug, in Administration und Didaktik. Dabei sei forschungsorientierte Lehre besonders geeignet Lehre voran zu treiben. Um Innovation und eine Transformation zu erreichen sei es notwendig bekannte Wege zu verlassen.
Die Keynote gab nicht nur einen Einblick in die studentischen Aktivitäten, sondern holte die Zuhörenden mit der Aufforderung zum Austausch in ihrer Gegenwart ab:
- „Wie wirke ich in meinem Umfeld?”
- „Wie komme ich dabei mit Nachhaltigkeit & Digitalisierung in Kontakt?”
Vor allem nach den vorangegangenen Frontalvorträgen, sorgte dieser Impuls für ein sehr angeregtes Gemurmel im Raum, das kaum mehr zu stoppen war. Nach eingekehrter Ruhe widmeten wir uns dann der Vorstellung des netzwerk n, der Digitalen Changemaker und ihren Aktivitäten, als auch der Herausforderungen für studentische Partizipation und Engagement. Wir sind optimistisch, dass wir den Hürden positiv begegnen können und aktiv Lösungen finden. Im Schwerpunkt der Vorstellung zeigten wir Chancen der Digitalisierung auf: Welche digitalen Tools gibt es schon, die Studierende (und weitere Akteur_innen) im Nachhaltigkeitsengagement unterstützen? Welche Good Practice konnten wir finden? Denn, aus unserer Sicht, gibt es schon viele Beispiele, wo das Zusammendenken von Digitalisierung und Nachhaltigkeit an Hochschulen Realität ist. Und Studierende spielen dabei eine zentrale Rolle! Nichtsdestotrotz braucht es aus unserer Sicht eine strukturelle Verankerungen der Themen in den Hochschulen und Veränderungen wie:
- eine (höhere) Wertschätzung studentischen Engagements
- eine offene Fragekultur, die Kommunikation und Transparenz fördert
- ein Mitdenken der Rahmenbedingungen von studentischem Engagement (Fluktuation, Wechsel, ständige Innovation)
Der Begrüßungsblock der Campus Innovation 2019 wurde schließlich mit einem Ausblick auf die Uni 2040 abgerundet: Wie kann die Uniwelt aussehen, wenn aktuelle Entwicklungen konsequent fortgeschrieben werden? Vorsicht Satire! Die DFG als Admin über eine Verlosung von Studiengängen, Senior-Studierende statt Rente, Roboter als Mentor_innen, die ein Limit von 2x 500 Fragen beantworten, die Bib als Buchmuseum in den Geisteswissenschaften, ein Preis für einen Publikationsverzicht, die Forderung nach KI-befreiten Universitäten…
Wir wissen nicht, was uns erwartet, stimmen aber dem Zitat von Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), zu: “Man kann die Zukunft am besten vorhersagen, indem man sie gestaltet.”
In dem Sinne freuen wir uns auf weiteren Austausch zwischen den Perspektiven, Disziplinen und Themaiken – und wünschen uns, dass auch auf zukünftigen Veranstaltungen die studentische Perspektive so präsent vertreten sein kann.
Wer die weiteren Beiträge der Konferenz im Gesamten sehen möchte, findet diese hier…