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Blogbericht konferenz n 2022

– Kräfte gebündelt für die klimagerechte Hochschultransformation!

Die konferenz n 2022 ist vorbei – und hinterlässt Mut, Gedankenanstöße, Reflexionfragen, neues Wissen und eine Vielzahl an neuen tollen Kooperationen. Mit 117 Teilnehmenden widmeten wir uns am 03. + 04.11. zwei Nachmittage lang Themen der Intersektionalität, der umfassenden Klimagerechtigkeit, der strukturellen Veränderung und mitten drin uns, den unterschiedlich positionierten Menschen im Engagement für klimagerechte Hochschulen. 

Jemila Nesredin-Said, Aktivistin im BUNDjugend Projekt Locals United, eröffnete am Donnerstag die Konferenz mit einer tollen Keynote zu Intersektionalität und sehr greifbaren Beispielen, wie wir auch an unseren Universitäten und Projekten intersektionaler denken können. Die anschließende erste Workshopphase stand unter dem Licht, Klimagerechtigkeit tiefer zu verstehen und auf das (Hochschul-) Engagement zu übertragen. Mit David Delto aus dem Nachhaltigkeitsbüro Frankfurt konnten die Teilnehmenden Nachhaltigkeitsstrukturen an der Hochschule besser verstehen und idealerweise verdrehen lernen; bei Magoa Hanke und Joschka Köck der Theater der Unterdrückten Wien ging es selbstreflexiv und mit Körperarbeit rund um das Wörtchen „genug!“; Angela Asomah von der BUNDjugend bot einen umfassenden Einstiegsworkshop zur Klimagerechten und diskriminierungssensiblen Arbeit an Hochschulen; Laura und Dodo, Autor*innen der Broschüre „Kolonialismus und Klimakrise. Über 500 Jahre Widerstand“  blickten im Workshop mit einer dekolonialen und antirassistische Perspektive auf Klimagerechtigkeit. 

Im Anschluss konnten alle Teilnehmenden aktiv werden. Sechs überregionale Kampagnen für Klimagerechtigkeit an und mit Hochschulen stellten sich vor und konnten in Kleingruppenräumen intensiv kennengelernt werden. Dabei waren: netzwerk n e.V., Public Climate School, Hochdruck, End Fossil, Mensarevolution, Debt for Climate. Einige schlossen die Konferenz mit einem Telefonierspaziergang mit einer zufällig ausgewählten Person aus dem Kreis der Teilnehmenden. 

Am Freitag ging es spannend und sehr bewegend weiter mit der Keynote von Elisa Baş, Aktivistin bei Fridays und BIPoC* for Future zu der Frage, warum Aktivismus für Klimagerechtigkeit antirassistisch sein muss. Nach diesem tief gehenden Impuls in die Ursprünge der Klimaungerechtigkeit und sein dekoloniales Erbe ging es für alle wieder in die Workshops. Insgesamt ging es darum, das Engagement individuell und kollektiv zu reflektieren, weiterzuentwickeln und zu verbünden. So ging es bei Jule Bönkost, Trainerin und Autorin, um White Allyship und Klimagerechtigkeit. Lena und Anna vom Kipppunktkollektiv widmeten sich Klimagerechtigkeit und dem Kampf gegen rechts. Lukas und Noah vom BuWa Kollektiv bearbeiteten mit ihrer Gruppe die Zusammenhänge von Klassismus und Klimagerechtigkeit. Einen Workshop, in dem sich miteinander der Krise begegnet und über Demokratieverständnisse reflektiert wurde gab es von Ketie und Elisabeth, Betzavta Trainer*innen. Bei Luise, freie Bildungsreferentin, entstand ein Raum voller Freude, Frust, Anpacklust, in dem sich über Gefühle im Engagement ausgetauscht werden konnte. Eine Vielzahl an Räumen und tiefer Auseinandersetzung, deren Eindrücke und Anstöße die Teilnehmenden mit in den Alltag und das Engagement nehmen konnten.

Während der Konferenz hatten wir zum ersten Mal ein digitales Awareness-Team, konnten in der Umsetzung viele Erfahrungen sammeln und freuen uns sehr, diese Struktur weiter Stück für Stück im netzwerk n zu etablieren – sodass das netzwerk n immer sicherer wird und sich möglichst viele Menschen wohl fühlen.

Wir sind allen sehr dankbar, die diese Konferenz Realität haben werden lassen und allen, die sie durch ihre Teilnahme mit Leben gefüllt haben. Wir sagen bis bald und freuen uns auf die konferenz n 2023!


* BIPoC ist die Abkürzung von Black, Indigenous, People of Color und bedeutet auf Deutsch Schwarz, Indigen und der Begriff People of Color wird nicht übersetzt. All diese Begriffe sind politische Selbstbezeichnungen. Das bedeutet, sie sind aus einem Widerstand entstanden und stehen bis heute für die Kämpfe gegen rassistische Unterdrückungen und für mehr Gleichberechtigung.

P.S.: Wir freuen uns nach wie vor über Euer Feedback!

ein Beitrag von Leonie S.