27. und 28. April – Eberswalde
Polit-Arbeit zehrt und manchmal verläuft man sich. Eine Gruppeneigene Strategie und eine feste Struktur können da helfen, aber wo anfangen? Die Moderator*innen von netzwerk n halfen uns, nicht im Sumpf stundenlanger Diskussionen zu versinken, sondern mit Kreativität und Motivation in kurzer Zeit ein Grundgerüst für die Arbeit in unserer noch recht jungen Gruppe zu bauen. Bzw. zu erkennen, dass wir bereits eines besitzen und wie wir darauf aufbauen können.
Wir sind eine Gruppe, die kaum ein halbes Jahr alt ist und sich aus drängendem Anlass gegründet hat, der ein schnelles Ins Arbeiten Kommen erforderte. Nachdem sich dieser erledigt hatte, standen wir vor der Frage, wie weiter? Was ist unser (nächstes) Ziel? Die provisorischen Arbeitsweisen, die wir eher intuitiv etabliert hatten, wollten hinterfragt werden.
Dies geschah im Rahmen eines Intensiv-Tages und einer Anschluss-Sitzung, die von Coaches von netzwerk n moderiert wurden. Dank vielfältiger interaktiver Methoden, leckerem Essen und bestem Wetter wurde es nie langweilig, wir konnten kreativ werden und lernten uns gegenseitig und als Gruppe besser kennen. Dass unsere Coaches unsere Arbeit wertschätzten und eigene Erfahrungen einbrachten, trug einmal mehr zur Motivation und guten Stimmung bei.
Wir starteten mit einem Blick auf unseren „Kompass“, unsere Werte. Wo stimmen wir miteinander überein und wo ist vielleicht noch Diskussionsbedarf? Muss die Spannung zwischen unterschiedlichen Positionen überhaupt aufgelöst werden oder wirkt sie nicht auch bereichernd? In Windeseile hatten wir einige Punkte zusammen, die sich als Grundsätze unserer Gruppe formulieren lassen.
Im Anschluss betrachteten wir die materiellen und immateriellen Ressourcen unserer Gruppe. Wir staunten nicht schlecht, als wir erkannten, auf wie viele Ressourcen wir in den Monaten seit unserer Gründung bereits zurückgegriffen hatten und aus welchem Pool wir in Zukunft schöpfen können.
Mit diesem ermutigenden Gedanken im Hinterkopf wendeten wir uns dem Elefanten im Raum zu: Der ach so essentiellen „Strategie“. Wie erleichternd, festzustellen, dass wir bislang zwar mehr oder weniger unbewusst, aber nicht planlos (also auf eine Art strategisch) vorgegangen waren – und dass sich daran anknüpfen lässt. In einer Gruppendiskussion kristallisierten sich Themen heraus, die einer Überarbeitung bedürfen, wo neue Arbeitsweisen und Verständnisse ausgearbeitet werden wollen.
Bleiben wir eher reaktiv oder möchten wir eigene Projekte entwickeln? Auf welchen räumlichen Ebenen wollen wir handeln? Welche Sicherheitsbedürfnisse bestehen in der Gruppe und wie werden wir ihnen gerecht? Große Fragen, die einen Prozess eröffneten, der mit den Coaches von netzwerk n vorangetrieben wurde, jedoch noch lange nicht abgeschlossen sein wird.
Am zweiten Tag war unsere interne Organisationsstruktur Thema. Bislang vor allem im Großplenum arbeitend, bekamen wir Begriffe und weitere Möglichkeiten der Arbeitsteilung an die Hand, die halfen das Verständnis unserer Arbeitsweise zu erweitern. AGs, Task-Forces, Hüte… Wir endeten mit einer neuen Vorstellung davon, wie es nun weitergehen kann und wie wir uns den noch offenen Fragen widmen können. Ein Weg, den wir nur zu gerne mit dauerhafter Beratung unserer Coaches gehen würden, so ergebnisreich wie die letzten Tage ausgesehen hatten! Wie wertvoll eine gute Moderation sein kann! Zum Schluss deshalb nochmal ein großes Dankeschön an unsere Coaches und netzwerk n!
