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Zwischen Höhenluft und Käseduft

© oikos international & Samuel Juhel

netzwerk n zu Gast beim oikos LEAP Meeting

Leysin (Schweiz), 19.-25. Oktober 2018. Konferenz ist nicht gleich Konferenz ist nicht gleich oikos LEAP. Dass es entscheidende Unterschiede schon allein bei der Wahl des Austragungsortes einer Konferenz gibt, war zum ersten Mal an der Ortsbeschreibung in der Einladung erkennbar und allerspätestens dann offensichtlich, als etwa 60 Studierende Ende Oktober mit einer kleinen Zahnradbahn der Schweizerischen Bundesbahn durch die pittoresken Weingärten der Romandie, dem französischsprachigen Teil der Schweiz, nach Leysin zu besagter Konferenz anreisten.Leysin: Eigentlich ein überschaubarer Skiort auf rund 1200 m über Null, dem im Süden sich aufbäumenden Mont Blanc-Gebirge entgegenblickend und den etwas nördlich gelegenen Genfer See zu Füßen liegend, sollte nun für eine Woche junge, motivierte und selbstredend nachhaltigkeitsbegeisterte Menschen aus aller Welt für das jährliche oikos LEAP Meeting beherbergen.

oikos? LEAP? 

oikos ist ein seit 31 Jahren bestehendes internationales studentisches Netzwerk, das sich thematisch vor allem der Nachhaltigkeit in den Wirtschaftswissenschaften widmet und in über 50 Lokalgruppen, sogenannten Chaptern, auf der ganzen Welt aktiv ist. Als Partnernetzwerk durften wir mit den oikos Chaptern Wien, Leipzig, Koblenz und Bayreuth schon vier solcher Lokalgruppen mit unserem Wandercoaching-Programm in den letzten Jahren begleiten.

Während des oikos LEAP (eigentlich: Leadership Programm) soll den Teilnehmer_innen in mehreren Onlineseminaren Kompetenzen vermittelt werden, mit dem Ziel, im eigenen Wirkungskreis verantwortungsbewusst im Sinne der Nachhaltigkeit entscheiden und handeln zu können. Diese Kompetenzen orientieren sich dabei an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung. In Peer-Gruppen werden Stärken und Schwächen der Teilnehmer_innen herausgearbeitet und in regelmäßigen Skype-Konferenzen über gemeinsame Werte und das Erlernte reflektiert.

Das LEAP Meeting in Leysin bildet den Auftakt für das gleichnamige 9-monatige Programm und soll darüber hinaus dazu dienen, sich mit Mitgliedern der verschiedensten Lokalgruppen zu vernetzen und voneinander zu lernen. Geboten wurde dafür ein wunderbar abwechslungsreiches 6-tägiges Programm, gespickt mit Kompetenz- und Methodenworkshops, Open Spaces und sogar einer World Climate Simulation. Neben den eigentlichen oikos Membern aus den Lokalgruppen sind Vertreter_innen der Partnernetzwerke nusrootAbilityREFEDD und netzwerk n aus Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland zu Gast in die Schweiz angereist.

© oikos international & Samuel Juhel

Ein Netzwerk auf europäischer Ebene

Als Partnerorganisationen nutzten wir die Gunst des Treffens, uns weiter Gedanken über die Ausgestaltung einer internationalen Kooperation zu machen – wofür sich in den sechs Tagen genügend Zeit und Gelegenheiten boten. In sonnig-warmen Mittagspausen oder bei gelegentlichen Verdauungsspaziergängen in den uns umgebenden Bergen etwa tauschten wir unsere Erwartungen an ein größer gedachtes Netzwerk aus, sammelten Ideen und diskutierten Stärken und Schwächen, die in all unseren Organisationen vorhanden sind. Wir sehen viele Potentiale, sich gegenseitig beispielsweise bei der Adaption und Entwicklung von Formaten zu unterstützen und waren uns einig, dass eine gemeinsame Stimme in der europäischen Hochschullandschaft besser vernehmbar ist und weitere Kreise ziehen kann.

Wieder einmal wurde klar, dass es auch international immer mehr Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit gibt und wir mit einer gemeinsamen Vision und einer europäischen Kooperation mit den jeweiligen studentischen Netzwerken auch über unseren eigenen Horizont hinaus Hebel in Gang setzen können. Die Grundsteine für diese Kooperation wurden in den letzten Jahren schon gesetzt, jetzt heißt es weiter dran zu bleiben, vorhandene Ressourcen zu bündeln und kommende Konferenzen und Gelegenheiten ähnlich zu nutzen – wenn auch gemeinsame Jacuzzi-Abende oder Schweizer Raclette-Spezialitäten womöglich ein exklusiver Luxus jenes Treffens bleiben werden.

Ein Gastbeitrag von Rebecca Geyer