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Nachhaltige Hochschule – Wie geht das?

perspektive n an der Fachhochschule Erfurt

Am 20. Juni war die perspektive n mit dem Titel „Nachhaltige Hochschule – Wie geht das?“ an der Fachhochschule Erfurt zu Gast. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der BUNDjugend statt. Konkurrierend mit dem sommerlich sonnigen Wetter diskutierten wir mit etwa 25 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Statusgruppen die übergreifenden Themen Betrieb und Governance. Trotz anfänglicher Enttäuschung über das geringe Interesse an der Veranstaltung kam es zu einem regen Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Nachdem sich alle Anwesenden über den Begriff der nachhaltigen Entwicklung einig waren und der aktuelle Stand der FH Erfurt in puncto Nachhaltigkeit mit einer Farbkartenabstimmung als verbesserungswürdig eingestuft wurde, widmeten wir uns dem Thema Betrieb. In diesem Themenbereich wurde neben dem Umgang mit Ressourcen vor allem das Thema Energie und mögliche Energieeinsparungen besprochen. Ideen dazu kamen sowohl von Studierenden als auch von Lehrenden und Mitarbeitenden. Ein Vorschlag war die Einführung eines Bonussystems. In diesem wird mit jeder Fakultät der Fachhochschule ein bestimmter Jahresverbrauch festgelegt, wird dieser am Ende eines Jahres unterschritten, gibt es einen Bonus.

Doch auch während der Diskussion zum Thema Betrieb tauchte immer wieder das Problem der Zuständigkeit auf. Denn an der FH Erfurt gibt es noch keine Gesamtverantwortlichkeit für das Thema Nachhaltigkeit. Daher ging die Diskussion fließend in den Themenbereich der Governance über. Diskutiert wurde sowohl die Möglichkeit einer oder eines Nachhaltigkeitsbeauftragten als auch das Potenzial eines Nachhaltigkeitsbüros. Denn fast alle Anwesenden waren sich einig, dass eine solche Stelle notwendig ist, um Prozesse anzustoßen und auch den Fortschritt regelmäßig zu evaluieren. Obwohl Frank Setzer, Prorektor für Studium und Lehre, eher für einen Kulturwandel plädierte, wonach sich alle Menschen an der FH für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich fühlen sollen, anstatt eine zentrale Stelle zu schaffen, blieb er für unsere Ideen offen und erklärte sich bereit, ein bis zwei studentische HiWi-Stellen zu finanzieren, wenn denn ein aussagekräftiges Konzept für ein Nachhaltigkeitsbüro eingereicht werden würde.

Aus der Diskussion ergaben sich für uns folgende nächste Schwerpunkte:

  1. Wir möchten ein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit in die interdisziplinäre Projektwoche einbringen, um durch die unterschiedlichen Studiengänge alle Facetten der Nachhaltigkeit zu beleuchten und Nachhaltigkeit greifbar zu machen. Außerdem werden wir in Kooperation mit der Hochschulleitung und der zuständigen Kommission die Möglichkeit klären, die gesamte interdisziplinäre Projektwoche unter dem Leitthema nachhaltige Entwicklung stattfinden zu lassen.
  2. Wir werden ein Konzeptpapier für ein Nachhaltigkeitsbüro mit zwei studentischen Hilfskräften, einem festen Büro und Budget aufstellen, um die offenen Türen der Hochschulleitung für diesen Antrag zu nutzen.
  3. Letztlich ist angestrebt, Nachhaltigkeit im Struktur- und Entwicklungsplan der FH Erfurt, der aktuell überarbeitet wird, zu verankern.

Abschließend ist festzuhalten, dass sehr gute Kontakte zum Dezernat Bau und Liegenschaften und der Hochschulleitung geknüpft werden konnten, die unsere Arbeit als Hochschulgruppe in Zukunft sicher erleichtern werden.

Diskutanten und Diskutantinnen:

  • Prof. Dr. Frank Setzer, Prorektor für Studium und Lehre
  • Prof. Dr. Frank Bohlander, Professur für Waldschutz und Ökologie
  • Madeleine Linke, Nachhaltigkeitsbüro der Universität Magdeburg
  • Johannes Geibel, Nationale Plattform Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Robert Seger, AG Nachhaltigkeit
  • Lena Stoppe, AG Nachhaltigkeit
  • … und alle Anwesenden

Moderation: Dr. Michael Flohr, netzwerk n e.V.

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Gastbeitrag von Mira Jasef von der AG Nachhaltigkeit der FH Erfurt