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2. Jahrestagung von RENN.mitte

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Vernetzung und Austausch: netzwerk n bei der 2. Jahrestagung von RENN.mitte

BNE und Nachhaltigkeit in der Fläch

Am 18. April hat RENN.mitte, die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategie für die Bundesländer Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Brandenburg, nach Potsdam eingeladen. Unter dem Titel „Gesellschaftliche Transformation und Gerechtigkeit“ kamen Akteure aus der Kommune, den Ländern, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen und diskutierten zu breitgefächerten Themen der Nachhaltigkeit. Der Ort der Veranstaltung – der Sitz der Investitionsbank des Landes Brandenburg – lag zwar verkehrstechnisch günstig direkt am Hauptbahnhof Potsdam, regte allerdings auch zu Kritik unter den Teilnehmenden an: Die Begrüßungsrede des Vorstandsvorsitzenden wirkte in ihrer Bezugnahme auf das Thema Nachhaltigkeit und den Aktivitäten der Bank in diese Richtung doch sehr bemüht und Fisch sowie Fleisch beim Mittagessen regten nicht alle Gemüter an. Die sehr divers zusammengesetzten Teilnehmenden waren allerdings sicherlich auch nicht leicht zufrieden zu stellen.

Das Programm begann mit drei anregenden Inputstatements zu

  • „Umsetzung und Fortschreibung der Landesnachhaltigkeitsstrategie“ von Jörg Vogelsänger (Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) des Landes Brandenburg),
  • „Gesellschaftliche Transformation und Gerechtigkeit – was sagt die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie dazu?“ von Dr. Imme Scholz (Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE)) und
  • „Nachhaltigkeit in Zeiten sozialer Polarisierung“ von Jürgen Maier (Geschäftsführer Forum Umwelt und Entwicklung (FoUE)).

Die drei Redner_innen gaben sehr unterschiedliche und pointierte Zugänge und Vorstellungen von Nachhaltigkeit preis, die zu regen Diskussionen im Publikum führten. In einer anschließenden Diskussionsrunde konnten einige der Anmerkungen und Fragen geklärt werden – vieles blieb jedoch auch unbeantwortet, da die Zeit fehlte, genauer in die Tiefe zu gehen. Die Idee, einen Landesminister (bzw. in Vertretung einen Abteilungsleiter aus dessen Ministerium) mit einem kritischen NGO-Vertreter sowie mehreren Vertreter_innen regionaler RENN-Stellen auf das Podium zu stellen war gelungen, sie hätte noch weiter ausgeschlachtet und die Differenzen zwischen landespolitischer Realität, zivilgesellschaftlichen Forderungen und überregionaler Netzwerkarbeit noch klarer herausgearbeitet werden können. Insgesamt war die Podiumsdiskussion aber ein schöner Auftakt und regte zu inhaltlichen Diskussionen beim Mittagessen an. Insbesondere die Murmelrunde zwischen Inputs und Podiumsdiskussion stelle ein gutes Momentum des Austauschs da, so konnte man sich beim Mittagessen direkt aufeinander beziehen.

Nach der Pause ging es in vier Workshops weiter:

  • Workshop 1: Politische Steuerung von Nachhaltigkeitsprozessen auf landespolitischer und kommunaler Ebene
  • Workshop 2: Wissenschaft im gesellschaftlichen Transformationsprozess – Impulsgeber und Akteur im Dialog mit Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik
  • Workshop 3: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) als Instrument zur gesellschaftlichen Transformation und Demokratieentwicklung
  • Workshop 4: Arbeit in der Transformationsgesellschaft

Vor allem der erste Workshop war bei den Teilnehmenden sehr beliebt und schloss gut an die Diskussionen des Vormittags an, aber auch die anderen waren gut besucht. Die Möglichkeit nochmals in kleiner Runde bestimmte Aspekte des Themas Nachhaltigkeit zu diskutieren war sinnvoll und zeigte wiederrum die diversen Perspektiven auf.

Insgesamt zeigte sich im Laufe des Tages, dass Nachhaltigkeit weiterhin ein breitgefächertes Thema ist, unter dem ein Bankenchef, ein Landesminister, Sozialarbeiter_innen aus der Jugendarbeit oder auch Vertreter_innen aus der Wissenschaft etwas anderes verstehen und in ihrer Arbeit damit mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Hier besteht weiterhin Aushandlungs- und Handlungsbedarf, sodass Nachhaltigkeit ein Thema auf allen Ebenen und auch in der (brandenburgischen) Fläche wird!

Mehr Informationen zum Programm und zu den RENN-Stellen.

Jana & das Berliner Projektteam